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SÛK WÂDI BARADA. 30. Route. 511 Schritte S. von der Quelle sind laufen[laufen] parallele Mauern, jede 113,m[11,3m]
lang und 1,8m dick, hinten durch eine 8,2m lange, 1,2m dicke
Mauer vereinigt. Nach den Ueberresten zu urtheilen, war das Ganze
überwölbt. An der Aussenseite der Seitenmauern springen grosse
Steine hervor; im Innern sind Nischen sichtbar. Gegen den Fluss
zu befand sich ein Portal. Noch werden diese Reste ehem. Heilig-
thümer
, die vielleicht bloss der Flussgottheit gewidmet waren, von
einem Hain prächtiger Bäume beschattet, die zur Rast einladen.

Der Weg führt weiter im Thal zwischen 250300m hohen kahlen
Felsen den Windungen des Baches nach in die Höhe. Nach 25 Min.
kommt man an Dêr Mukurrin vorbei, in 15 Min. nach Kefr Zêt.
Nach 10 Min. erblickt man gegenüber am r. Flussufer Dêr Kânûn,
nach 15 Min. el-Huseinîye (S. 510). Nach 15 Min. erreicht man Kefr
el-Awâmid;
auf einem Vorsprung liegen die Ruinen eines kleinen
griechischen Tempels; Stücke von Säulen, Capitälen, Giebelwerk
sind noch vorhanden. Hierauf passirt man den Fluss mittelst einer
Brücke und gelangt auf die directe Route (s. oben). Nach 25 Min.
hat man rechter Hand unten das Dorf Sûk Wâdi Barada.

Historisches. Aus den Itinerarien etc. geht hervor, dass Sûk Wâdi
Burada an der Stelle der antiken Stadt Abîla steht. Das Gebiet dieser
erst in nachchristlicher Zeit erwähnten Stadt hiess Abilene; ein Lysanias
wird Lucas 3, 1 als Tetrarch von Abilene aufgeführt, im 15. Jahre des
Tiberius. Die anderweitigen Nachrichten darüber, besonders bei Josephus,
sind nicht ganz klar. Eine Tetrarchie Abilene kann erst im Jahre 4 bei
der Theilung des Erbes Herodes des Grossen entstanden sein, und es ist
wohl möglich, dass ein Lysanias, obwohl sonst nicht genannt, 11 Jahre
später diesen District beherrschte. Man hat ihn aber wohl zu unter-
scheiden
von einem früheren Lysanias, Sohn des Ptolemaeus Sohnes des
Mennaeus; dieser Lysanias war Fürst von Chalcis (S. 466); ob er auch
Abilene besessen hat, ist unsicher; er wurde 34 v. Chr. auf Anstiften der
Cleopatra ermordet. Die Tetrarchie Abilene fiel Herodes dem Grossen
zu; später wurde sie von den römischen Kaisern dem Agrippa I. und
Agrippa II. geschenkt.

Das Dorf Sûk, von Obstgärten umgeben, liegt an einer Biegung
des Barada am Ausgang eines Passes, den sich der Fluss zwischen
zwei steilen Klippen gebahnt hat. In den Klippen oberhalb der
Ortschaft, jenseit des Stromes, bemerkt man eine Anzahl Felsen-
gräber
, die theilweise unzugänglich sind; zu einigen führen Stufen
hinauf. Die Grabhöhlen bieten nichts Besonderes. Eine volks-
thümliche
Ableitung hat den Namen Abîla in Verbindung mit Abel
gebracht, und man zeigt auf dem westlichen Berge r. seit dem
16. Jahrh. das Nebi Habîl, wo Kain seinen Bruder erschlagen haben
soll (nach dem Korân). An dem Gebäude ist nichts Interessantes;
daneben liegen die Ruinen eines Tempels, etwa 14m lang, 8m breit.
Am östlichen Ende desselben ist ein Grabgewölbe; dabei Stufen in
dem Felsen. 10 Min. oberhalb der Ortschaft an der engsten Stelle
der Schlucht erreicht man die Brücke. Jenseits auf dem l. Ufer
oberhalb der Brücke etwas hinanklimmend, gelangt man zu einer
alten Strasse, die etwa 30m über dem heutigen Weg der Felswand
folgt. Die Strasse ist in den Felsen gehauen, 45m breit, gegen